Unterstützung der Presseerklärung zu PEGIDA

Im Zusammenhang mit der weiter unten stehenden Erklärung von Kirchen, Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften und anderen ruft der Flüchtlingsrat Dresden zu einer Kundgebung für Weltoffenheit, Religionsfreiheit und zur Aufnahme Asylsuchender am 17. November 2014 um 18 Uhr an der Frauenkirche auf.
Außerdem wird es Gegendemonstrationen des Bündnisses Dresden Nazifrei und der Dresdner Antifa gegen die erneut (18:30 ab Külz-Ring, Eingang Altmarktgalerie) geplante PEGIDA Demonstration geben.

Die folgende Presseerklärung möchten wir ausdrücklich unterstützen:

Presseerklärung zu der PEGIDA-Demonstration der letzten Wochen und zur Aufnahme Asylsuchender in Dresden

Dresdner Kirchen, Religionsgemeinschaften und zivilgesellschaftliche Initiativen stellen sich gegen die Inhalte der PEGIDA1-Demonstrationen, die an den letzten drei Montagen stattfanden.

Der Hass gegen den Islam und die Ablehnung der Aufnahme Asylsuchender bestimmen die Positionen der PEGIDA. Demgegenüber treten die unterzeichnenden Organisationen für die Religionsfreiheit und die Aufnahme Asylsuchender in Dresden ein. Die Radikalisierung Einzelner darf nicht auf eine gesamte vielfältige Religion übertragen werden. Wir wollen uns nicht vor den Folgen von Krieg, Not und aktuellen weltweiten Krisen verschließen. Wir als Unterzeichner_innen sehen es als unsere humanitäre Pflicht und als Gebot der Stunde, Geflüchtete auch in Dresden aufzunehmen und ihnen Schutz zu gewähren. Gerade vor dem Hintergrund der weltweiten Fluchtzahlen ist dies nur eine kleine Geste.

Migration und Einwanderung haben unsere Gesellschaft seit jeher bereichert. Offenheit und Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion, Lebensentwürfen und persönlichen Erfahrungen stellen einen Gewinn für Dresden dar. Die Aufnahme Asylsuchender in Dresden muss auch in dieser Weise gedacht werden und darf nicht nur bloße Verwaltungsaufgabe sein. Unabhängig davon, welchen Aufenthaltsstatus eine Person hat, ist sie Einwohner_in der Landeshauptstadt. Viele Dresdner_innen, die sich für ein friedliches Miteinander und gegen rassistische Mobilisierung in unserer Stadt engagieren, stehen für eine andere Stadtgesellschaft.

Die rechtskonservativen und nationalistischen Parolen der PEGIDA widersprechen unserer Auffassung von einer weltoffenen und auf Akzeptanz der Verschiedenheiten von Menschen beruhenden Gesellschaft.

Unterzeichnet durch:

Islamisches Zentrum Dresden e.V.


Jüdischen Gemeinde zu Dresden


Superintendent Christian Behr, Ev. Kirchenbezirk Dresden-Mitte


Superintendent Albrecht Nollau, Ev. Kirchenbezirk Dresden-Nord

Dompfarrer Norbert Büchner, Dekan der kath. Gemeinden für Dresden


Ökumenische Landesarbeitsgemeinschaft Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus


Albrecht Engelmann, Ausländerbeauftragter Ev. Luth. Landeskriche Sachsens


pax christi Dresden


Marc Lalonde,Vorsitzender des Ausländerbeirats Dresden 2011-2014

Ausländerrat Dresden e.V.


Bürger.Courage e.V.


HATiKVA-Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e.V


Kulturbüro Sachsen e.V.


Opferberatung des RAA Sachsen e.V.


Sächsischer Flüchtlingsrat e.V.